Erdkinderplan 7/8


„Hilf mir, einen Platz in der Gesellschaft zu finden.“
So könnte man das Erziehungsmotto Maria Montessoris für die Altersstufe der Jugendlichen beschreiben.

Was brauchen Jugendliche dafür?
Die Entwicklungspsychologie gibt hierauf folgende Antwort: Räume für Erfahrungslernen.

Gemäß Mihaly Csikzentmihaly (2011) bedeutet Jugendliche auf die Zukunft vorzubereiten:
  • Autonomie und Initiative zulassen, damit Innovationen entstehen können
  • Verantwortlichkeit entwickeln – für die Zukunft des Planeten und der Menschheit
  • Kollaboration fördern um Teamwork zu entwickeln und Engagement zu begünstigen
Dabei ist die Rolle und Aufgabe der Pädagog*innen die einer indirekten Begleitung und Impulsgeben mit dem Ziel, selbstreguliertes Lernen zu unterstützen.

Maria Montessori entwickelte für das Jugendalter ein eigenes Erziehungskonzept zur Reform der Sekundarschule, das sie „Erdkinderplan“ bezeichnete. Basierend auf den Entwicklungsbedürfnissen dieser Altersgruppe geht es ihr um die Auseinandersetzung der Jugendlichen mit sich selbst, mit ihrer Peergroup, aber auch mit der Gesellschaft und der die Jugendlichen umgebenden Arbeits- und Lebenswelt mit ihren wirtschaftlichen Produktionsprozessen – eine Erfahrungsschule des sozialen Lebens.

Wer bin ich? Was macht mich aus? Wofür brenne ich?
Diese Fragen der Persönlichkeitsbildung sind in dieser Altersstufe zentral und basieren darauf, sich selbst auszudrücken und zu erfahren. Dafür können unsere Jugendlichen am Tag des persönlichen Selbstausdrucks einmal wöchentlich Antworten finden – beim künstlerischen Gestalten, Theaterspielen, bei Bewegung und Musik. Oder auch beim Philosophieren und im regelmäßigen Austausch in der Stufenversammlung.

In der Freiarbeit beschäftigen sich die Schüler*innen mit den Themen der Sprachen, Mathematik und Natur- und Kulturwissenschaften und verknüpfen diese mit thematischen Praxis- und Studienangeboten. Die Beschäftigung mit den „Global Goals“ fließt hier mit ein.

"Vom Leben fürs Leben lernen"
So absolvieren unsere Schüler*innen Betriebspraktika und widmen sich praktischen Arbeiten wie der Herstellung verschiedener Produkte zum Verkauf in unserer Schüler*innenfirma.
Das gemeinsame Leben und Arbeiten an der Monte Balan beinhaltet auch die Übernahme von Verantwortung für die Schulgemeinschaft oder an außerschulischen Orten. Unsere Schüler*innen kümmern sich um das Sauberhalten ihrer Räume, reparieren und produzieren Sachen in der Werkstatt für die Schulgemeinschaft oder Kochen für einzelne Lerngruppen. Im sogenannten Projekt Verantwortung engagieren sie sich ehrenamtlich und lernen so Verantwortung für unsere Gesellschaft zu übernehmen.

Am Ende der Jahrgangsstufe 7/8 steht die Große Montessori-Arbeit – unser erster schulinterner Abschluss. Hier präsentieren die Jugendlichen unserer Schulgemeinschaft auf der Bühne ein von ihnen über mehrere Monate entwickeltes eigenes Werk, dokumentieren dieses in einer schriftlichen Arbeit und stellen es an einem Präsentationstisch aus.

Ein weiterer Höhepunkt im Schuljahr ist unser Projekt HERAUSFORDERUNG , wo sich unsere Jugendlichen einer selbst gewählten und geplanten Herausforderung außerhalb der Schule stellen. Im Anschluss wird das Projekt ebenfalls der Schulgemeinschaft präsentiert.

Mit diesem unterrichtlichen Rahmen versuchen wir die Idee von Maria Montessoris Erdkinderplan in einem urbanen Setting umzusetzen.


„Die besten Methoden sind diejenigen, die beim Schüler (der Schülerin) ein Maximum an Interesse hervorrufen, die ihm/ihr die Möglichkeit geben, allein zu arbeiten, selbst eigene Erfahrungen zu machen und die erlauben, die Studien mit dem praktischen Leben abzuwechseln.“ 

Maria Montessori

Schule & Hort – unsere Monte Balan - Erdkinderplan 7/8 - Inklusive Monte Balan